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Introvertiert und Stilvoll - geht das?

Wenn du dich schon ein wenig auf meinem Blog oder Website umgeschaut hast oder wir uns vielleicht sogar schon persönlich begegnet sind, hast du es dir bestimmt schon gedacht: Ich bin introvertiert. Sehr.

 

Eher ruhig in meiner Art, lieber interessiert beobachtend, als selbst im Mittelpunkt zu stehen und mit einem ausgeprägten Bedürfnis nach Rückzug und Ruhepausen, um alle aufgenommenen Informationen und Eindrücke verarbeiten zu können. Lange hat es mich bedrückt, dass diese Zurückhaltung von anderen z.B. als Desinteresse, Unhöflichkeit oder gar Arroganz ausgelegt wurde/wird. 

 

Doch je besser ich mich kennen lerne, die Zusammenhänge verstehe und mir des Potenzials des Introvertiert-Seins bewusst werde, umso mehr kann ich es als Stärke z.B. in der Stilberatung meiner Klientinnen gezielt einsetzen. Ich fühle mich glücklicher mit mir und ruhe in mir. 

 

Dabei hilft mir auch mein Wissen über Kleidung und Farben, die ich bewusst zu meiner Unterstützung und meinem Wohlbefinden einsetzen kann. Auch du kannst strahlen und gleichzeitig in dir ruhen. Im 2. Teil dieses Artikels habe ich dir deshalb einige Tipps zusammengefasst, wie du als introvertierte Frau aus deiner Kleidung Kraft schöpfen kannst.

 

Im 1. Teil möchte ich jedoch überhaupt erstmal klar stellen, was "Introvertiert" sein eigentlich bedeutet. Um sicher zu sein, dass ich bei meinen Tipps nicht nur von meinen eigenen Befindlichkeiten ausgehe, habe ich mir eine Expertin auf diesem Gebiet zum Interview eingeladen.

 

Teil 1: Interview mit Brigitte Kleinhenz

Wer bist du und was machst du?

Ich heiße Brigitte Kleinhenz, bin Coach für angestellte, stille Frauen und unterstütze sie bei der Verwirklichung ihrer beruflichen und privaten Ziele.

 

Warum machst du das?

Brigitte Kleinhenz: Gute Frage. Ich wusste lange Jahre nicht, dass ich introvertiert, also eine stille Frau bin. Mir war klar, irgendwie ticke ich anders als andere. Ich genieße es sehr auch mal alleine für mich zu sein. Und die laute Arbeitswelt mit „schneller, höher, weiter“ ging mir zeitweise so richtig auf den Wecker. Warum das so ist, was ich dagegen tun kann oder wie ich mich besser schützen kann, das lernte ich erst, als mich mein Coach mit der Nase auf meine Introversion gestoßen hat.

 

Foto: Brigitte Kleinhenz

 

Brigitte Kleinhenz, Coach für Introvertierte

Was bedeutet introvertiert?

Brigitte Kleinhenz: Introvertiertheit wird auch als Introversion bezeichnet. Das ist weder eine Krankheit noch etwas wofür man sich schämen muss. Introvertiertheit bedeutet vielmehr, dass ein Mensch mit dieser Charaktereigenschaft neue Kraft in Ruhephasen tankt, während der Extrovertierte diese aus der Begegnung mit anderen Menschen zieht.

 

Stiltipps für Introvertierte - fühl dich sicher und geborgen durch die passende Kleiderwahl

Grafik: Brigitte Kleinhenz

Es ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das uns genauso beeinflusst wie unsere nationale Herkunft oder die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht. Ein Wissenschaftler bezeichnet Introversion und Extroversion gerne als den „Norden und Süden des Temperaments“. Je nachdem, ob wir weiter dem Norden oder dem Süden zugeordnet sind, wirkt sich auf die Berufswahl und unsere Karriere aus und beeinflusst uns auch, welche Freunde und Partner wir wählen. Nach neuesten Erkenntnissen sind rund 40 % der Bevölkerung weltweit introvertiert.

 

Jeder von uns ist nicht ausschließlich introvertiert. Stell dir Folgendes vor: Auf der einen Seite sind die extrem Introvertierten und auf der gegenüberliegenden die extrem Extrovertierten. Die meisten Menschen befinden sind näher an der Mitte und reagieren je nach Situation mehr introvertiert oder auch mal extrovertiert.

Wir haben also alle einen Anteil an beiden Persönlichkeitseigenschaften. Jeder weiß aber, in welcher Umgebung er sich wohl fühlt. Ob es eher das Vertriebsbüro ist oder ein Einzelbüro in dem er konzentriert alleine arbeiten kann. Es gibt auch viele introvertierte

 

Persönlichkeiten, die sich selbst treu geblieben sind und trotzdem erfolgreich in ihrem Beruf sind: Claudia Schiffer, Angela Merkel, Michelle Pfeiffer, J.K. Rowling oder Avril Lavigne, die kanadische Sängerin. Daher sollten wir Intros alle das tun, was zu uns und unseren Bedürfnissen passt.

Wir können die Welt mit unseren persönlichen Stärken auf eine leise Weise verändern. 


 

Sind alle schüchternen Menschen introvertiert?

 

Brigitte Kleinhenz: Nein, das ist ein Irrglaube. Schüchternheit ist eine Blockade, eine Angst. Das kann zum Beispiel die Angst vor Ablehnung oder Demütigung sein. Introvertierte sind nicht unbedingt schüchtern. Und, was noch ganz wichtig ist: Schüchternheit tut irgendwo im Körper immer weh. Introversion dagegen nicht.

 

Natürlich können diese beiden Eigenschaften zusammenfallen, doch auch ein extrovertierter Mensch kann schüchtern sein.

 

 

Warum ist man so? Ist Introvertiertheit angeboren, oder kann ich mir das abgewöhnen?

 

Brigitte Kleinhenz:  :-) Das wäre sehr schade, wenn du dir das abgewöhnen könntest! Zahlreiche Studien haben ergeben, dass Introversion oder Extroversion genau wie Gewissenhaftigkeit, Freundlichkeit und Pflichtbewusstsein zu 40 bis 50 Prozent erblich sind.

Wir alle kommen also mit einem vorbestimmten Temperament auf die Welt. Die weitere Entwicklung wird dann durch die Kindheit und den Umgang der Menschen miteinander bestimmt.

 

Also was erlebe ich in meiner Kindheit, wie geht die Umwelt mit mir als Kind und Jugendlicher um. Das beeinflusst die Persönlichkeit in welche Richtung ich nach und nach in meinem Leben tendiere. Er sagt ganz klar: Temperament ist das Fundament und die Persönlichkeit das darauf gebaute Haus.

 

Wenn wir in einer fürsorglichen und heilen Umgebung aufwachsen, können wir uns auch als Erwachsene zu energiegeladenen großen Persönlichkeiten entwickeln ganz egal ob intro- oder extrovertiert.

 

 

Ist es also das Gleiche wie Hochsensibel?

 

ob introvertiert oder hochsensibel - wenn Frauen zu viel fühlen kann Kleidung beim Auftanken helfen
Egal ob introvertiert oder hochsensibel - wenn Frauen "zu viel fühlen", kann Kleidung beim Auftanken helfen

Brigitte Kleinhenz: Nein. Viele Introvertierten sind zwar gleichzeitig auch hochsensibel, wie die Psychologin Elaine Aron belegt hat, aber gut 30 Prozent der Hochsensiblen sind extrovertiert. Das Nervensystem dieser Gruppe ist außerordentlich empfindlich für äußere Einflüsse, was noch schneller zu einer Reizüberflutung führt.

Hochsensible sind sehr gute Beobachter, haben aber Probleme, wenn sie beobachtet werden. Meist sind sie philosophisch oder religiös orientiert und keinesfalls materialistisch. Sie lieben Musik, auch schwere Musik und Kunst und können sich an ihre oft sehr lebhaften Träume erinnern.

Ihr Leben ist durch starke Emotionen geprägt und sie sind meist hochgradig mitfühlend. Sie haben aber auch egoistische Züge und manchmal benehmen sie sich unnahbar und unfreundlich. Eric Malpass, ein englischer Schriftsteller, schrieb mal, dass Hochsensible mit einer dünneren Haut durchs Leben gehen, als die meisten Menschen. Gewaltfilme im Kino oder Fernsehen vermeiden sie weitgehend.

Das mache ich als Introvertierte übrigens auch, aber eher aus dem Grund, weil ich danach schlecht schlafe.

 

 

Hat es auch Vorteile, introvertiert zu sein? Potenziale?

 

Brigitte Kleinhenz: Ja, definitiv. Introvertierte haben meist wenige, dafür aber intensive Freundschaften und Beziehungen. Sie sind sehr gute Zuhörer und spüren Schwingungen zwischen den Zeilen. Problemstellungen im Beruf betrachten sie zunächst von allen Seiten bevor sie mit einer passenden Lösung kommen. Das ist auch der Grund, warum sie in Teambesprechungen manchmal ein Thema ansprechen das für extrovertierte Chefs schon längst abgehakt war.

Außerdem sind Intros Gemütsmenschen. Mit ihnen so richtig aneinander zu geraten ist schwierig, da sie Harmonie und eine angenehme Arbeitsumgebung lieben und Konflikten gerne aus dem Weg gehen.

 

Wenn sie Gefallen an einer Tätigkeit oder einem Projekt gefunden haben, dann wachsen sie über sich selbst hinaus und stecken ihre volle Energie in das Thema. Dabei bleiben sie beharrlich bei der Erreichung ihrer Ziele, auch wenn es manchmal etwas länger dauert, bis sie dort ankommen. Sie machen es eben auf ihre leise Art.

Viele Introvertierten sind auch ausgeprägte Perfektionisten. Jetzt fragst du dich vielleicht, wo das ein Vorteil sein soll. Aber denke mal an die vielen großen Kongresse und Veranstaltungen. Was wäre das für ein Chaos, wenn im Hintergrund nicht Perfektionisten die Strippen ziehen und alles klappt wie am Schnürchen.

 

Dazu habe ich vor kurzem einen Blogartikel veröffentlicht https://kleinhenz-coaching.de/11-anzeichen-dass-du-introvertiert-bist/

 

Welche Herausforderungen gibt es für Introvertierte?

 

Brigitte Kleinhenz: Die größten Herausforderungen liegen darin, sich selbst zu akzeptieren und sich anzunehmen. Introvertierte sind perfekt wie sie sind und meist wissen sie gar nicht, welchen „Schatz“ sie in sich tragen. Dieses Potential zu heben ist meine Aufgabe als Coach, damit Frauen künftig beruflich wie privat ihre Ziele leichter verwirklichen können. Du hast nur dieses eine Leben. Wenn du es nicht genießen kannst, verschwendest du deine wertvollste Lebenszeit.

 

Es hat auch bei mir lange gedauert, bis ich das erkannt habe. Heute lebe ich endlich meinen Traum und genieße ihn in vollen Zügen. Allen Introvertierten möchte ich daher gerne sagen:

 

Bleib so wie du bist! Denn es gibt Menschen die dich genau so lieben!

 

 

Und doch gibt es auch mal herausfordernde Tage und Situationen. Wie komm ich wieder in meine Mitte?

 

Brigitte Kleinhenz: Das, was dich gefühlt außerhalb deiner Mitte sein lässt, ist die Tatsache, dass du als Introvertierte erst alles genau durchdenken musst. Du bist gar nicht außerhalb deiner Mitte. Von Extrovertierten werden wir oft aufgefordert eine Entscheidung zu treffen, die wir in dem Moment einfach noch nicht treffen können. Wir Intros haben noch nicht alle Details durchdacht und mögliche Eventualitäten berücksichtigt. Das macht uns von außen gesehen „schwerfällig“ und „unflexibel“.

 

 

Damit wir mehr in unsere Mitte kommen und unsere Intuition schulen, statt alles dem Verstand zu überlassen, gibt es eine schöne Mentalübung: Der Vertrauensvorschuss.

Nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung bekommst du das zurück, was du ausgesät hast. Dein Gegenüber spiegelt also lediglich, wie du dich ihm gegenüber verhältst. Wenn du jemandem vertraust, bekommst du Vertrauen zurück. Da du anziehst, wovon du bewusst oder unbewusst überzeugt bist, kannst du gezwungenermaßen nur Misstrauen bekommen, wenn du jemandem nicht vertraust. Das wirkt dann wie eine selbsterfüllende Prophezeiung.

 

Probier‘s mal aus und schenke eine Woche lang jedem mit dem du Kontakt hast bewusst einen Vertrauensvorschuss und führe abends Buch darüber. Apropos Buch, gerade für uns Intros ist es sehr wichtig, dass wir uns täglich fünf Minuten Zeit nehmen und uns folgende Fragen stellen.

  • Was ist mir heute gut gelungen?
  • Wofür bin ich dankbar?
  • Was nehme ich aus dem heutigen Tag als „Lernnugget“, also als Lernchance mit?

 Wir werden uns durch diese Übung viel schneller unseres Potentials bewusst und sabotieren uns nicht ständig, indem wir unzufrieden mit uns sind.

 

 

 

Wirkt sich Introvertiert sein deiner Erfahrung nach auch auf die Kleiderwahl aus?

 

Brigitte Kleinhenz: Über diese Frage hatte ich bisher noch nie nachgedacht. Doch Ja, es hat tatsächlich eine Auswirkung.

 

Ich persönlich kleide mich schon nach meiner aktuellen Stimmungslage. Wenn ich gut drauf bin, darf es auch mal etwas Auffälligeres sein, wie eine rote Bluse oder ein strahlend blauer Pulli. Ansonsten bevorzuge ich dann doch eher gedeckte Farben, also ein dunkles Blau oder grau, aufgepeppt durch einen bunten Schal oder ein Tuch.

 

Interessant waren die Antworten, die ich von meinen Kundinnen bekommen habe. Natürlich ist es auch Jahreszeitenabhängig, welche Kleidung bevorzugt wird, aber klarer Favorit war auch hier: Je nach Stimmungslage.

Was ich selbst schon an meinen Kundinnen bemerkt habe und mir auch immer wieder bestätigt wird, ist die Tatsache, dass überwiegend schwarz getragen wird. Eigentlich schade, da diese Frauen mit entsprechenden Accessoires viel mehr aus ihrem Typ machen können. Aber wie bei vielen introvertierten Frauen ist der Wunsch, nicht aufzufallen, sehr tief verankert. Das Risiko, dass sie als graue Maus gelten, gehen sie dabei gerne ein.

 

Auch die Farbe Blau in allen Farbtönen zwischen hell- und dunkelblau dominiert in vielen Kleiderschränken. Diejenigen Frauen, die gut drauf sind, tragen ab und zu etwas körperbetonteres und Auffälligeres. Manche tragen auch Pink, die sind aber eher die Ausnahme.

Und wie heißt es so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel. Bei introvertierten Frauen gibt es einige, die es sehr bunt lieben und schwarz eher meiden. Hier fällt mir auf, dass die Mädels, wenn sie gut drauf sind, sich mehr Mühe mit ihrem Make-up geben und ab und an mal etwas Neues ausprobieren.

 

Wenn die Stimmungslage nicht passt, muss es vor allem eines sein: Bequem und das Gefühl von Geborgenheit vermitteln. Dann reicht ein Pflegestift für die Lippen als Make-Up. 

Auffällig ist, dass sich einige Kundinnen in Jeans schnell eingezwängt fühlen. Da werden im Frühling und Sommer lieber Röcke und Kleider getragen. In der restlichen Jahreszeit dann eher bequeme Joggpants.

 

 

Teil 2: Stiltipps für Introvertierte Frauen

 

In Brigittes Umfrage an ihre Kundinnen haben wir nun also schon einiges über die Kleidungsgewohnheiten und Vorlieben introvertierter Frauen erfahren. Häufig läuft das jedoch leider ein bisschen auf "sich verstecken" hinaus und endet damit, dass sie ihr Licht deutlich unter den Scheffel stellen. Doch gerade diese ruhigen Frauen haben so viel zu bieten und das darf die Welt da draußen auch ruhig wahrnehmen.

 

Hier also meine Tipps für dich, wie deine Kleidung dich nicht nur körperlich wärmt, sondern dir auch mental Kraft spendet.

 

 

- Farben: An manchen Tagen fühlen sich Introvertierte einfach sicherer und geborgener in dunklen Farben. Wähle jedoch lieber Dunkelblau statt Schwarz. Oder schöpfe neue Kraft durch deine absolute Lieblingsfarbe. Am besten am Oberkörper als Shirt oder Schal getragen.

Ist dir das zu präsent, trage es untendrunter als Top oder Hemdchen. Steht dir diese Farbe außerdem noch sehr gut, weil sie z.B. eine Nuance deiner Augenfarbe, Lippenfarbe oder Wangenrosé aufnimmt, siehst außerdem gleich noch sehr viel frischer und strahlender aus und fühlst dich allein dadurch besser.

 

- Stoff: Anschmiegsame, weiche und leicht dehnbare Stoffe wie Jersey, Viskose und Feinstrick sind genau das Richtige für dich. Sie umfließen den Körper weich und angenehm und du fühlst dich darin eingekuschelt wie in eine kraftspendende Umarmung. Es ist meiner Meinung nach vor allem eine Frage der Stoff-Qualität. Hochwertige, natürliche Materialien sehen langfristig besser aus, bleiben in Form und knittern zudem wenig(er).

 

- Schnitte: Die Kleidung sollte dir Bewegungsfreiheit gönnen, ohne deine Figur komplett weit und formlos zu verhüllen. Dieser Schlabberlook kann dich spätestens beim Blick in den Spiegel auch ganz schön runterziehen. 

 

Es ist daher sehr wichtig, dass du deine Figur und die dazu passenden Schnitte gut einschätzen kannst. Ein wunderbares Kleid (Hose,..), das wie extra für dich geschneidert wie eine 2. Haut sitzt, kann dich hingegen durch den ganzen Tag tragen.

 

Outfit Tipps für Introvertierte Frauen

Stil und Outfit für Introvertierte Frauen
Ein Schal in deinen schönsten Farben - ein echtes Must-have für introvertierte Frauen

- Accessoires: Hast du Accessoires, die du richtig gern magst? Eine Reise-Erinnerung, ein Erbstück, die erste Kette vom Liebsten oder ein Armband, auf das du lange gespart hast und das du dir durchs Tragen jeden Tag wieder zum Geschenk machen kannst?

 

Es ist klar, dass wir uns nicht vollhängen wollen wie die Weihnachtsbäume. Doch für uns sehr wertvolle Accessoires sind richtig gute Freunde. Mal abgesehen von dem guten Gefühl, das sie uns beim Tragen geben, verleihen sie deinem Outfit auch den letzten Schliff und lassen es vollständiger wirken. Durch diesen „Komplett-Look“ hast du mehr Präsenz und wirkst selbstbewußter. Häufig ist ein schöner Schal oder tolle Ohrringe auch ein guter Start in ein erfreuliches > wertschätzendes Gespräch.

 

 

- Make-up: Mit einem dezenten Tages-Make-up aus CC-Cream (hauttonanpassendes, leichtes Make-up), etwas Rouge, Mascara und einem Lippenstift wirkst du frisch und klar. Kleine Hautunebenheiten verschwinden wie von Zauberhand und deine Augen strahlen. Das stärkt dich und verhilft dir vor allem im Beruf zu der Aufmerksamkeit und wohlverdienten Anerkennung für deine Leistungen. 

Wenn dir die 4 Produkte schon zu viel sind, nimm wenigstens eins. z.B. einen Lippenstift in deiner Lippenfarbe. "Für was soll das gut sein? Sieht doch keiner." - denkst du dir vielleicht. Sieht man doch. Denn indem du deine Lippenfarbe deckend und in klarer Kontur aufträgst, sieht es viel gepflegter aus und die Augen wirken größer und wacher. Wie auch immer das zusammenhängt. Du siehst einfach „angezogener“ aus.

 

 

- Fertige Outfits: Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich an Tagen, an denen ich lieber nur für mich wäre, als die Welt da draussen aus den Angeln zu heben, morgens wirklich keinen Nerv habe, darüber nachzudenken, was ich anziehen und wie kombinieren soll. Klar, Jeans und -Shirt liegen immer bereit, doch da erwarten meine Kundinnen schon etwas mehr von mir. Wenigstens eine Kette und Make-up :-))  Zudem würde mich der Anblick im Spiegel dann wirklich deprimieren.

 

Hier hilft gute Planung. Mach Fotos von Outfits, in denen du dir richtig gut gefällst und in denen du dich einen ganzen Tag rundum wohl und schön gefühlt hast. Lege die Bilder in den Kleiderschrank (oder speichere sie auf dem Handy) und greife an „solchen Tagen“ darauf zurück. Oder hänge dir fertige Outfits gleich auf einem Bügel zusammen. 

 

Mach das wirklich! Wir haben so viel um die Ohren, da vergisst man schnell, was man wie kombinieren könnte und greift nur schnell zu den üblichen Verdächtigen. 

 

 

Im Voraus geplante Outfits helfen Introvertierten Frauen, jeden tag gut auszusehen

 

- Wichtigste Lektion: „Danke!“ sagen. Wir Deutschen sind ja wirklich nicht gerade für unsere Überschwänglichkeit bekannt. Geht dein Gegenüber dennoch so weit, dir ein Kompliment für deinen schönen Pullover,… zu machen, dann sag „DANKE!“ und fertig. 

 

Der andere findet dich in deinem Outfit oder deine Kette schön oder möchte dir zumindest eine Freude machen. Das ist gut. Es interessiert ihn nicht, wie billig der Pullover war, dass die Hose ja eigentlich schon alt ist oder was auch immer. Wem nützt das? Mach den schönen Moment nicht kaputt, sondern lass dir diese Anerkennung runterlaufen wie Öl. Und wenn du es (noch) nicht genießen kannst, dann gewöhne es dir als eine Art Automatismus an. „Danke.“ Mehr muss dazu nicht gesagt werden. Ich verspreche dir, hinterher freust du dich richtig darüber, dass du so cool und selbstsicher reagiert hast. 

 


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Kommentare: 2
  • #1

    Rita (Montag, 17 Juni 2019 10:28)

    Danke für die Mail. Ich stimme in fast allem voll zu ; nur man vergißt im Alltag so schnell. Gut, dass mann erinnert wird!
    Bis bald
    Rita

  • #2

    Mara (Dienstag, 25 Juni 2019 17:14)

    Vielen Dank für deinen Beitrag zum Introvertiert-sein. Mit wachsamen Augen und großem Interesse habe ich deine Email und deinen Blog gelesen. Ich bin selbst ziehmlich stark introvertiert!
    Vor einigen Jahren entdeckte ich zufällig (war es der TED talk von Susan Cain?) das Konzept der Extroversion/Introversion. Ich wusste schon immer, dass ich irgendwie anders tickte als meine Mitschüler z.B. Aber ich konnte es nie wirklich festmachen.
    Umso erleichterter war ich, dass meine „Macke“ endlich einen Namen hatte. Und es gibt sogar viele andere Introvertierte! Ab da las ich alles, was ich zu dem Thema finden konnte. Ich weiß jetzt, warum ich so viel ‚Alleinzeit‘ brauche und dass ich deshalb nicht 'unsozial' bin. Ich erlebe genau wie du, dass mein Verhalten oft als Desinteresse oder sogar Arroganz verstanden wird.
    Ich bin aber auch ein guter Zuhörer und kann mich total auf eine Person und deren Anliegen fokussieren. Ich habe mittlerweile akzeptiert, dass ich so bin und das es gut so ist. Wenn die Gelegenheit passt, versuche ich auch, anderen Leuten zu erklären, was Introversion/Extraversion bedeutet. Insbesondere bei Führungspersonen im Job ist da viel Unkenntnis vorhanden, was sich katastrophal auf die Kommunikation mit dem Mitarbeiter auswirken kann.
    Zur Mode: Muster mag ich gar nicht, die sind mir einfach zu laut. Es geht sogar soweit, dass ich daheim immer die Etiketten von Flaschen und Behältnissen entferne, weil sie so „laut“ sind in ihren Farben und hässlichen Designs (es gibt wenige Ausnahmen...), sogar bei Flaschen, die in den Schränken stehen...verrückt, aber ich kann mich so besser entspannen.
    Manchmal mag ich kleine Farbakzente oder auch mal Streifen. Besonders mag ich aber Texturen: Stricksachen (ich stricke selbst sehr viel), unregelmässiges Leinen, grob & fein kombiniert. Das sind für mich lebendige Oberflächen!
    Ich habe meine Garderobe auf ein Minimum reduziert. Ich kaufe nur noch wenig und bin extrem (!) wählerisch geworden. Qualität soll die Kleidung haben, fair produziert sein, nicht modisch (aber stilvoll) und aus natürlichen Materialien...nicht einfach in einer trendegtriebenen, kurzlebigen Modeindustrie �!