So verändert sich dein Farbtyp wenn du älter wirst

"Na sowas", hast du dir beim Anprobieren von Kleidungsstücken vielleicht schon mal gedacht, "früher hat mir dieses Rot irgendwie besser gestanden, oder bilde ich mir das nur ein? Bin ich nicht immer noch die Gleiche?"

Jein. Wenn dieses "früher" vor 10 Jahren war, kann es sein, daß sich die Nuancen deiner Farbpalette leicht mit dir und deinem Hautkolorit (Haare, Hautunterton, Augenfarbe) mitentwickelt haben. Man könnte auch von Alterungsprozess sprechen. 

Indem du deine Farbwahl anpasst und auf die Veränderungen deiner Haut achtest, kannst du sicherstellen, dass deine Garderobe und Make-up-Auswahl weiterhin deine natürliche Schönheit unterstreichen und dich strahlend aussehen lassen, unabhängig von deinem Alter. 

Die gute Nachricht zuerst: dein Farbtyp wird sich im Laufe deines Leben nicht komplett verändern, denn dieser basiert auf deinem Hautkolorit, welcher durch Genetik bestimmt wird. Das bleibt grundsätzlich gleich,  aber...

Diese Grundlage bleibt stabil, während sich Haut, Haare und Augen im Laufe der Zeit verändern können. Obwohl die übergeordnete Saison deines Farbtyps bestehen bleibt, können subtile Verschiebungen innerhalb der saisonalen Untertypen auftreten. Dies bedeutet, dass Farben, die dir früher perfekt gepasst haben, irgendwann möglicherweise zu kräftig erscheinen. 

Mit dem Alter nimmt der Kontrast zwischen Haut, Haaren und Augen ab. Haare verlieren an Pigment und werden Grau oder Weiß, was die Gesamterscheinung weicher macht und den natürlichen Kontrast zur Haut mildert. Die Haut kann ebenfalls heller oder blasser werden, wodurch früher harmonische Farben jetzt zu stark oder kontrastreich wirken können. Es kann aber auch genau das Gegenteil auftreten, nämlich dass deine Farbpalette durch ein strahlendes Silbergrau auf deinem Kopf klarer und leuchtender wird.

Wenn du das auch bei dir schon festgestellt hast und dich das Gefühl beschleicht, dass deine aktuellen Farben nicht mehr optimal sind, lies weiter. Ich werde in diesem Artikel alle Punkte erläutern, die im Laufe des Lebens einen relevanten Anteil an der möglichen Veränderung deiner Farbpalette haben.

Dieses sind nur einige von vielen mögliche Beispielen, wie sich die Farbtyp-Palette verändern kann. Dieser Prozess  ist eng mit der persönlichen, individuellen Entwicklung jedes Menschen verknüpft.

Die Farbpass-Abbildungen nutze ich mit freundlicher Genehmigung der Firma ColorCircus. Diese Farbpässe sind nicht einzeln käuflich, sondern werden nur im Rahmen einer Farbanalyse an die Kundin ausgegeben.

Altersflecken, Rötungen und Hyperpigmentierungen sind Aspekte, die dabei eine Rolle spielen. Außerdem verändert sich auch unsere Fähigkeit, Melanin zu produzieren, was zu einer allgemeinen Aufhellung der Haut führt. Selbst warme Hauttöne können kühler und gedämpfter wirken, was bedeutet, dass die Auswahl von Farben, die du früher als harmonisch empfunden hast, neu überdenken solltest. Wenn du in deiner Jugend und jungem Erwachsenen-Alter in einer satten, warmen Herbstpalette mit kräftigen Orange- und saftigen Grüntönen schwelgen konntest, unterstützt dich ab Mitte 40 eine gedecktere, aber noch warme Farbauswahl oft besser. 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass bestimmte Krankheiten, Medikamente oder dein Lebenswandel (Ernährung, Rauchen, mangelnder Sonnenschutz und zu wenig Schlaf) ebenfalls die Haut(farbe) beeinflussen können, was dazu führen kann, dass du empfindlicher auf bestimmte Farben reagierst.

Was früher gut aussah, mag jetzt möglicherweise nicht mehr die gleiche Wirkung haben. Zu harte, dunkle oder leuchtende Farben können deinen Teint fahler und die Konturen hart erscheinen lassen. Deshalb ist es sinnvoll, deine Farbpalette dahingehend zu überprüfen, welche Farben deinem "neuen" Hautton schmeicheln. Es muss oft gar keine neue Farbpalette her, sondern du wählst jetzt andere Nuancen, in denen du  dir früher vielleicht zu langweilig vorkamst. Heute harmonieren diese Farben perfekt mit deinem aktuellen Hautkolorit und du siehst alles andere als langweilig, sondern stimmig aus.

PS: Wenn du auf deine kräftigen Lieblingsfarben nicht verzichten möchtest, nutze sie z.B. als Akzent in Mustern oder auch flächig am Unterkörper, z.B. in einem modernen Hosen-Outfit.

Mit der richtigen Farbwahl beim Augen-Make-up, aber auch gesichts-nah getragen als Kleidungsstück oder Accessoire, bringen geschickt gewählte Farben Deine Augen zum Strahlen und lenken den Fokus auf dein Gesicht. Dazu solltest du Farben gewählten, die die natürliche Augenfarbe durch Wiederholung oder den Komplementär-Kontrast betonen. Für blaue Augen eignen sich Töne wie mittleres - rauchiges Blau, Flieder und Grau. Grüne  und braune Augen kommen mit gedeckten Grün-, Lila- und neutralen Brauntönen perfekt zur Geltung. Diese Farben verstärken die natürliche Leuchtkraft der Augen und lenken den Fokus auf darauf.

So bleiben deine Augen bleiben eine starke und ausdrucksstarke Komponente deines Erscheinungsbildes!

Mit dem Alter kommt oft auch eine Veränderung des persönlichen Stils. Du entwickelst dich weiter, deine Vorlieben und dein Lebensstil ändern sich, und das kann Einfluss auf die Farbwahl haben. Was dir in jüngeren Jahren gefallen hat, passt vielleicht nicht mehr zu deinem aktuellen Selbstbild. Es ist wichtig, diese Veränderungen zu berücksichtigen und auch deine Farbpalette entsprechend anzupassen. Man hat ja teilweise auch so seine Einkaufs- und Styling-Routinen, aus denen es schwer fällt, auszubrechen, selbst wenn dir klar ist, dass das so nicht mehr optimal ist. Oft fehlt einfach die Vorstellung darüber, wie eine Alternative dazu aussehen kann. Hier kann die ein Blick von außen oft wertvolle neue Impulse für neuen Wind in deiner Garderobe geben.

Es kann auch vorkommen, daß du bei einer früheren Farbanalyse als ein anderer Farbtyp analysiert wurdest, als du es jetzt bist. Das kann auf unterschiedliche Analysemethoden und -parameter zurückzuführen sein. Die Farbanalyse-Techniken und vor allem die Farbtypen sind heute viel differenzierter als noch vor 15-20 Jahren. Wenn du unsicher bist, ob dein analysierter  Farbtyp noch aktuell ist, z.B. schon weil du schon komplett vergessen hast, was damals eigentlich bei der Farbberatung herauskam oder du bewußt Farben trägst, die nicht in deiner Palette sind, weil die sonst etwas fehlen würde -  lohnt es sich, eine erneute Analyse durchführen zu lassen. Dabei ist es wichtig, dass der Farbtyp nicht nur die natürlichen Merkmale, sondern auch die Persönlichkeit und den Lebensstil widerspiegelt.

Menschen, die wir früher in unseren 20ern als “älter-alt” bezeichnet hätten und die das damals  in den 1980ern mit 50+ vielleicht auch waren, sind heutzutage meist sehr interessiert an zeitgemäßer, aber stilvoller Mode. Was früher als unvorteilhaft galt, kann heute durch geschickte Kombinationen und neue Schnitte modern und frisch wirken. Dies zeigt, dass der Farbtyp nicht nur durch biologische Faktoren, sondern auch durch gesellschaftliche und modische Einflüsse beeinflusst wird.

Schwarz ist eine klassische Farbe, die in fast jeder Garderobe zu finden ist. Mit zunehmendem Alter kann Schwarz jedoch weniger schmeichelhaft wirken, da es einen starken Kontrast zur Haut erzeugt.

Deshalb wird Schwarz auch manchmal als "Altersfalle" bezeichnet, denn einzeln - vor allem gesichts-nah getragen - aber auch in bestimmten Farbkombinationen, lässt es dein Gesicht älter, müder oder fahler erscheinen. Als weiterer Nebeneffekt werden aus feinen Linien Falten, Augenringe und andere Alterszeichen treten stärker hervor und dein Teint wirkt blasser. Durch den hohen Kontrast kann Schwarz Schatten im Gesicht betonen, wodurch Unebenheiten wie die Nasolabialfalten deutlicher hervortreten und das Gesicht hart und vergrämt wirkt. Du siehst, es ist schwer, in Schwarz gesund und frisch auszusehen, besonders bei hellen und reiferen Hauttypen, die dadurch leblos und aschig erscheinen können.

**Tipp:** Ersetze Schwarz durch diese weicheren dunklen Töne, um einen ähnlichen Effekt zu erzielen, ohne zu hart zu wirken.

Alternativen zu Schwarz:

Marineblau: Marineblau ist eine dunkle Farbe, die immer noch einen eleganten und professionellen Look bietet, aber weniger hart und kontrastreich wirkt als Schwarz. Es hat eine gewisse Tiefe und kann den Teint weicher und harmonischer erscheinen lassen.

Aschbraun: Es betont die natürlichen Untertöne deines Haares und der Augenbrauen. 

Dunkelgrau: Dunkelgrau bietet einen gedämpften Kontrast und eine subtilere Wirkung als Schwarz. Es ist eine ausgezeichnete Wahl für diejenigen, die eine neutrale, dunkle Farbe bevorzugen, ohne die Härte von Schwarz.

Möchtest du Schwarz dennoch nicht in deiner Garderobe missen, habe ich hier ein paar Tipps für dich zusammen gestellt. "So kannst du Schwarz tragen, auch wenn du kein Wintertyp bist"  Der Artikel ist schon etwas älter, aber inhaltlich immer noch aktuell.

Auch Make-up kann eine Strategie für frischeres Aussehen durch Farben für dich sein. Schon wenig hilft, um Augenschatten zu mildern, rosiger auszusehen, ein ebenmäßigeres Hautbild zu erzielen und dein Kontrastlevel leicht anzuheben, so daß du auch mal etwas sattere Farben oder Hell-Dunkel-Kombinationen in deinem Outfit umsetzen kannst.

Diese einfachen Tipps lassen sich leicht in den Alltag integrieren und sorgen dafür, dass Du immer frisch und strahlend aussiehst.

Feuchtigkeitsspendende Grundierung verwenden:

Eine feuchtigkeitsspendende Foundation, CC-Cream oder getönte Tagescreme hilft, die Haut prall und hydratisiert aussehen zu lassen. Wähle eine leichte Formel, die die Haut nicht austrocknet und einen natürlichen Glow verleiht. 

Creme-Rouge statt Puder-Rouge:

Creme-Rouge lässt sich leichter einarbeiten und verleiht der Haut einen natürlichen, frischen Teint. Trage es auf die Wangenknochen auf und verblende es gut, um ein jugendliches Strahlen zu erzielen.

Augen aufhellen:

Verwende einen Concealer, um dunkle Augenringe abzudecken und den Bereich unter den Augen aufzuhellen. Ein heller, dezent schimmernder Lidschatten im inneren Augenwinkel kann ebenfalls für strahlende Augen sorgen.

Mascara:

Auch wenn du keins der anderen Produkte anwenden möchtest, Mascara ist ein Muss! Falls du damit nicht gut zurecht kommst, kannst du deine Wimpern auch bei der Kosmetikerin oder Friseur färben lassen. Es muss nicht immer Schwarz sein, auch Anthrazit, Grau-Blau oder Grau-Lila sieht Klasse aus und betont die Augenfarbe.

Sanfte, natürliche Augenbrauen:

Definiere die Augenbrauen mit einem weichen Augenbrauenstift oder -puder, um den Rahmen des Gesichts zu betonen. Gut gepflegte und leicht definierte Augenbrauen lassen das Gesicht wacher und jugendlicher wirken und verleihen deinem Gesicht mehr Definition.

Lippen betonen:

Wähle Lippenstifte in frischen, natürlichen Farben, die die Lippen voller wirken lassen. Ein cremiger Lippenstift in Rosa- oder Rosenholztönen sorgt für ein frisches, jugendliches Aussehen. Vermeide matte, dunkle Farben, die die Lippen dünner erscheinen lassen können.

Auch deine besten Make-up-Farben werden im Rahmen einer Farbberatung ermittelt. Für die Schminktechnik kannst du einen kleinen Kurs dazu buchen oder es dir von deiner Kosmetikerin erklären lassen.

Die Veränderungen, die mit der Zeit einhergehen, bieten dir eine wunderbare Gelegenheit, deinen Stil weiterzuentwickeln und zu verfeinern. Jede Phase des Lebens hat ihre einzigartigen Besonderheiten, und durch die richtige Farbwahl kannst du diese Schönheit hervorheben und dich somit in jeder Lebenslage wohl in deiner Haut fühlen. 

So wird sich die Farbpalette, die zu dir passt, im Laufe der Jahre subtil verändern, auch wenn dein Farbtyp grundsätzlich gleich bleibt. Es ist wichtig, flexibel zu bleiben und deine Farbpalette anzupassen, wenn sich deine natürlichen Farben verändern. Bleibe experimentierfreudig und aufgeschlossen. Denn indem du dich diesen Veränderungen anpasst, kannst du sicherstellen, dass du weiterhin Farben trägst, die deine natürliche Schönheit betonen und dir ein strahlendes Aussehen verleihen.

Fokussiere dich auf Farben, die deinen aktuellen natürlichen Farben schmeicheln und deine Persönlichkeit zum Ausdruck bringen. Es ist wichtig, sich an neue Gegebenheiten anzupassen und zu erkennen, dass sich der persönliche Stil weiterentwickeln kann und sollte.

Wenn du dir unsicher bist, welche Farben dir am besten stehen, kann eine professionelle Farbberatung eine wertvolle Unterstützung sein. Dort lernst du neben deinen aktuellen WOW-Farben auch das typgerechte Kombinieren von Farben und wo in deinem Outfit sie am besten platziert werden. Das erleichtert dir das Ankleiden am Morgen oder bei besondereren Anlässen und sorgt für ein zusammenhängendes, stilvolles Erscheinungsbild. 

Bewege dich mit deinen sich ändernden Farben – bleib nicht in der Vergangenheit stecken!