Jede Frau hat einen, mal flach und straff, mal etwas gerundeter und jede Frau hat ihre ganz persönliche Einstellung dazu - selten wohlwollend und entspannt, oft eher kritisch: die Rede ist vom Bauch. Wie man den am besten bekleidet, besser noch kaschiert ist eins der häufigsten Anliegen in der Farb- & Stilberatung. Und selbst wenn man oft nicht weiß, wovon die Freundin eigentlich spricht, wenn sie über ihr(e) Röllchen klagt - denn als Außenstehende sehen wir das oft gelassener - die meisten von uns würden ihre Körpermitte nicht grade als ihre Schokoladenseite bezeichnen.
Doch Schluß mit Luft anhalten und Bauch einziehen! Hier hab ich Dir ein paar Tipps zusammenstellt, mit denen Du Dein Bäuchlein - ob nun wirklich notwendig oder nicht - durch geschickte Kleiderwahl so gut wie wegzaubern kannst.
1. DON´T ... !
Bevor ich mit den Tipps loslege, die wirklich weiterhelfen, hier noch ein paar Sachen, die Du unbedingt vermeiden solltest:
- Quetsch Dich niemals in Sachen, die Dir nicht (mehr) passen! Jeder wird es merken, die Augenbrauen hochziehen und sich fragen: "Hat ihr das irgendwann mal gepasst?" Ist doch egal, welche Größe auf dem Etikett steht, nur Du weißt das. Und wenn das Kleidungsstück entspannt (aber nicht zeltartig) sitzt und Dich toll aussehen läßt, ist alles andere nebensächlich.
- Vermeide Materialien mit einen zu hohen Stretchanteil, der Deine Oberteile wie eine Wurstpelle am Körper kleben lässt.
- Trage keine Shirts mit großem Aufdruck, der die Aufmerksamkeit auf Deinen Bauch lenkt. Das gleiche gilt für lange Ketten, die direkt auf dem Bauch enden.
- Auch ein Gürtel mit großer Schnalle zieht die Blicke Deines Gegenübers ungünstig in Deine Körpermitte.
2. Shapewear
Gute Shapewear hilft natürlich im Handumdrehen, Deine Figur deutlich fliessender wirken zu lassen und einige Röllchen zu kaschieren.
Einige Kleider scheint man ohne so ein Zauberhöschen gar nicht tragen zu können, denn egal wie schlank man ist, die Unterwäschelinie würde sich immer abzeichnen.
Außerdem finde ich sie ganz hilfreich, um sich überhaupt an sehr leicht fließende Kleider heranzutrauen. Dadurch, daß wir fast ständig Hosen tragen, sind wir an ein festes, fast stützendes Gefühl im Hüftbereich gewöhnt und fühlen uns regelrecht nackt, wenn wir die Kleidung nur wie einen Hauch darüber wahrnehmen. Mit einem "figuroptimierendem " Unterkleid oder Panty fühlt man sich da gleich viel sicherer und angezogener.
Triumph SHAPE SENSATION - Shapewear - black
(Bild rechts: Maidenform WEAR YOUR OWN BRA - Shapewear - black) *
Auch nicht zu verachten, besonders im Winter: es wärmt. Damit gibt es also auch keine Ausrede mehr, im Winter, zumindest bei Temperaturen über -5°C, kein Kleid zu tragen.
Aber natürlich möchte man sich da nicht jeden Tag reinpressen und manch eine wird - trotz der form- & farbschönen Angebotspalette - das Gefühl nicht los, Omas Wäsche zu tragen. Deshalb lies für die Vielzahl an Möglichkeiten einfach weiter:
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3. Farben
Die simple Regel hier lautet:
- Helle Farben treten in den Vordergrund und erzeugen optisch Volumen.
- Dunkle Farben bleiben im Hintergrund und minimieren, da sich, besonders wenn das Material eher matt ist, kein Licht drin reflektieren kann. Insofern stimmt die Aussage: "Schwarz macht schlank", was aber ebenso für Dunkelblau, Anthrazit, Dunkelbraun und andere sehr dunkle Farbtöne gilt.
- Bunte und leuchtende Farben ziehen die Aufmerksamkeit auf sich.
Das heißt für Dich:
- Trage ein dunkles Top/Shirt und darüber eine hellere oder farbige Jacke/Cardigan.
- Auch schön wäre ein Oberteil, das oben hell und unten dunkel ist. Sie lenkt die helle Farbe den Blich Deines Gegenübers in Dein Gesicht und die dunkle kaschiert die Körpermitte.
4. Wickel & Raffungen
Wickeltops, - Blusen und -Kleider sind einfach ideal, denn durch ihre Raffungen kaschieren sie die Rundungen darunter. Ihr diagonaler Schnitt streckt und betont sehr vorteilhaft Deine Taille.
Außerdem sind besonders "echte" Wickel prima, denn sie lassen sich ganz individuell um die jeweils darunter liegende Figur drapieren. Ob mal 1kg mehr oder weniger - wen kümmert´s?
Auch andere Varianten von Raffungen machen zwar nicht optisch dünner, verschleiern aber geschickt die Form darunter. Man kann also nicht sagen, ob das Volumen vom Shirt oder dem Bäuchlein kommt.
(rechts im Bild: Kaffe LUZIA - Tunika - coastal blue) *
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5. Kleider
Kleider haben eigentlich nur Vorteile und ich kann gar nicht verstehen, daß so viele Frauen zögern, eins anzuziehen.
- Auf den richtigen Schnitt kommt es natürlich an und da sind das oben genannte Wickelkleid, aber auch andere mit leichten Raffungen und Drapierungen im Bauchbereich super!
(Bild links: RIVERA KLEID von Johnny Boden) *
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- Weitere Vorteile: Es ist total unkompliziert: reinschlüpfen, Schuhe an, fertig! Du muß nicht ewig drüber nachdenken, was Du womit kombinieren sollst und ob Du das Shirt lieber draußen hängen läßt, oder reinsteckst, oder...
- Da es keine Unterbrechung in der Körpermitte gibt, streckt es.
- Der Vorteile git es noch unzählige, vielleicht widme ich dem Thema mal ein ganz eigenes Kapitel :-)
(Bild rechts: JERSEY-MAXIKLEID Johnny Boden)
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6. Hoher Bund - bei Hosen & Röcken
Ein etwas erhöhter Bund, vor allem bei Hosen, ist zum Glück ja schon seit einiger Zeit wieder salonfähig und in den Geschäften verfügbar - welch ein Segen! Sowohl für die Trägerin, als auch den Betrachter! ;-)
Noch haben sich nicht alle Frauen rangewagt. Zu sehr sind wir geprägt vom lässigen Sitz der Hüfthosen und zu stark klebt das Image von "Mutti-Hosen" an denen mit etwas mehr Leibhöhe. Und ja, es fühlt sich beim ersten Tragen vielleicht etwas ungewohnt an, aber dank des hohen Stretchanteils muß niemand befürchten, daß die hochgeschnittenen Hosen am Bauch einkneifen.
Was das betrifft, kann ich ganz besonders die Dream-Jeans oder Dream-Skinny von MÄC empfehlen! Komfortabel wie eine Leggins, in vielen Größen, Längen und Farben erhältlich, ist sie sowohl meine persönliche Lieblingsjeans geworden, als auch die vieler meiner Kundinnen, die ich beim Einkaufen begleite. Da sie sehr dehnbar ist, empfehle ich Dir, sie etwa 1-2 Größen kleiner als Deine übliche Bundweite zu kaufen.
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7. Cardigans, Blazer & andere offene Überzieher
Eine der besten Lösungen überhaupt! Zum Beispiel dadurch, dass sie durch spannende Farbe, Material und Schnitt viel interessanter sind, als das schlichte Top darunter und daher vom Bauch ablenken.
Sind sie außerdem z.B. im Wasserfall-Look, kaschieren die lose fallenden Stoff-Lagen alles, was darunter ist.
(Bild rechts: MINT & BERRY Strickjacke off-white) *
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8. Muster & Strukturen
Es stimmt wohl, daß Muster und Strukturen durch ihre lebendige Oberfläche die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und die Bereiche darunter voluminöser wirken lassen können. Muß aber nicht.
Sehr unregelmäßige, fließende Muster machen es dem Betrachter schwer, die konkrete Form zu erfassen und lockern eher auf. Das Gleiche gilt für dezente Strukturen, z.B. Leinen oder Feinstrick. Sie kaschieren deutlich besser als einfarbige, sehr glatte Stoffe.
(Bild links: MARC O´POLO Blusentop, rot gemustert) *
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9. "Ablenkungs-Manöver"
Jetzt hast Du schon einige Tipps zu vorteilhaften Schnitten und Kleidungsstücken kennengelernt. Sie umzusetzen wird Dir zum einen ein deutlich besseres Tragegefühl bescheren, als auch wirklich ein bißchen Bauch wegmogeln. Doch bleiben wir realistisch, auch durch perfekteste Kleidung und Schnitte kann man eine Gr. 44 nicht in eine Gr. 36 verwandeln. Die Kaschierungsmöglichkeiten sind begrenzt und für ein stimmiges Gesamtbild sollten wir den ganzen Körper im Blick behalten. Es gibt noch einige andere Dinge, auf die Du achten kannst:
(rechts im Bild: HALLHUBER Schal - multicolored)
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- Lenke den Blick weg aus der Körpermitte und hin zu Deinen Schokoladenseiten! Welche sind das? Deine Augen - tolle Farbe? Dann nimm sie in einem Schal oder im Schmuck mit auf! Deine Beine? Probiers mal mit einem Rock, der mehr davon zeigt oder farbigen/gemusterten Hosen?
- Ablenkungs-Manöver Nr. 2: Schmuck und Accessoires. Trage Ketten und Ohrringe, die alle Blicke in Dein Gesicht ziehen, achte auf hochwertige und gut abgestimmte Schuhe, Tasche und Schals. Das macht einen sehr gepflegten und stilvollen Eindruck.
- Das Gleiche gilt für Make-up und Frisur. Menschen mit ein paar Pfunden mehr auf den Rippen oder eben am Bauch, lastet - wenn vielleicht auch nur unbewußt im Hinterkopf den Gegenübers - ein bißchen der Vorwurf des Sich-gehen-lassens an. Selbst wenn man wirklich nichts dafür kann, weil der Bauch krankheitsbedingt stärker ausgeprägt ist, man schon Kinder geboren hat, eine vorwiegend sitzende Tätigkeit ausübt oder es einfach dem Figurtyp enspricht (H-Typ, O-Typ, A-Typ,...) Diesem Eindruck kannst Du durch ein gepflegtes Tages-Make-up, einer gut sitzenden Frisur und stilsicher aufeinander abgestimmte Kleidung und Accessoires einiges entgegensetzen. Sehr wahrscheinlich bist Du damit sogar eine große Inspiration an Selbstbewußtsein und Geschmack für die anderen, denn niemand wirkt attraktiver als jemand, der seinen Körper annimmt und Freude und Stilbewußtsein durch seine Kleidung zum Ausdruck bringt.
weitere Inspirationen...
... findest Du auf meiner aktuellen Pin-Wand "Bäuchlein wegzaubern" bei Pinterest.
Viel Spaß beim Stöbern und Ausprobieren! Ich freue mich über Dein Feedback in den Kommentaren!
Wie du deinen Bauch kaschieren kannst, ist dir jetzt klar. Doch welche Farben passen eigentlich zu dir? Und warum siehst du in weißen Blusen immer aus wie ein Ballon?
Das und noch mehr ganz persönliche Tipps, worauf du bei deiner Schnitt- & Farbwahl achten solltest, verrate ich dir in der Farb- & Stilberatung. Dabei zeige ich dir, wie du deinen ganz eigenen, unverwechselbaren Stil kreierst! Ob vor Ort in Berlin oder online – such dir einfach die Beratung aus, die am besten zu deinem Zeitfenster oder Wohnort passt.
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Barbara (Freitag, 08 Juli 2016 14:03)
Sehr schöner Beitrag, vielen Dank!
Zum Thema Kleider: Frauen mit mehr Gewicht haben oft auch mollige Oberschenkel, die gerne aneinander reiben. Das ist gerade im Sommer sehr unangenehm und läßt sich nur durch Tragen von knielanger Unterwäsche vermeiden - dann kann "frau" gleich Hosen tragen. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum viele Frauen kein Kleid anziehen.....
Anna Kristin Krönert (Montag, 11 Juli 2016 22:03)
Super Zusammenfassung! Was ich neulich noch bei einem Personal Shopping gemacht habe: Die Taille nach unten verschoben. Man kennt ja das nach oben verschieben der Taille, indem man Kleider im Empire-Stil trägt. Wir haben eine Leggins mit einer langen Tunika kombiniet. Dann gabs noch einen dünnen Gürtel knapp oberhalb der Hüfte, die Tunika wurde gerafft und that's it! Luftig locker am Bauch, modisch top. Ich habe das Thema lusterweise neulich auch aufgegriffen: http://www.stil-und-ernaehrungsberatung.ch/2016/06/27/du-m%C3%B6chtest-deinen-bauch-kaschieren-ein-paar-fettp%C3%B6lsterchen-verstecken-ich-verrate-dir-die-richtigen-tricks/
Sophie (Dienstag, 12 Juli 2016 11:17)
Liebe Barbara,
da hast Du Recht, das ist wirklich sehr unangenehm. Sehr schade auch, denn an heißen Tagen gibt es nichts besseres als einen langen Rock, der einem kühlend um die Knöchel "schlingert"... Vielleicht mit gehts mit einem sehr dünnen, Höschen/Kurzleggins aus Jersey oder Seide?
Sophie (Dienstag, 12 Juli 2016 11:18)
Hallo Anna Kristin,
tja, dieses Thema bewegt wirklich viele Frauen. Und so finde ich Deine Erfahrung wirklich eine schöne Ergänzung für meine Leserinnen. Vielen Dank und bis bald mal wieder!